der standard.at – Junge Chinesen tricksen Zensur im Web 2.0 aus

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Die Chinesen reagieren mit einer bunten Palette an Taktiken, um sich trotzdem frei zu artikulieren und die “große chinesische Firewall” zu umgehen. So werden etwa zensierte ausländische Webseiten über Zwischenserver aufgerufen. “Diese verwandeln die Webseiten etwa von Wikipedia in eine Bilddatei, die dann an den chinesischen User geschickt wird. Die Zensur kann auf Bilddateien keine Inhalte erkennen”, schildert Mao. Häufig genutzt werden auch Software-Tools zum Anonymisieren der Internet-Adressen. Etwa durch das “Tor”-System, bei dem viele zwischengeschaltete Knotenpunkte es letztendlich unmöglich machen herauszufinden, von welchem Computer aus eine Webseite abgerufen wird.

Ein weiterer beliebter Trick: Die Schriftzeichen verbotener Wörter werden nicht nebeneinander geschrieben, wodurch sie nicht von Filtersoftware entdeckt werden können. Viele wechseln überhaupt die Sprache: China lernt Englisch.
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Die Chinesen haben allerdings besondere Umstände. Da gibt es die staatliche Zensur und das Fehlen der freien Meinungsäußerung. Außerdem noch die staatliche Geburtenkontrolle, die eine große Anzahl von Einzelkindern erzwungen hat. Diese Bedingungen führen zu einem offensichtlich deutlich stärkeren Drang sich im social web auszutauschen.
Bei der Gelegenheit fällt mir die Aufforderung von Sören Stamer – CEO von Coremedia ein. Auf die Fragestellung “Umgang mit China” – Olympia zum Protest nutzen, ja / nein, war seine Anregung, dass jeder mindestens einen chinesischen Kontakt via social web aufbauen sollte. Damit entsteht ein gewaltiges Netz, mit einem hohen Veränderungspotzenzial und es begründet einen großen Schritt im gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen. Somit liegt es nur noch an der persönlichen Trägheit des Einzelnen die gesellschaftliche Veränderung in China zu begleiten. Mir gefällt aber auch die Denkweise die hier entsteht. Es geht ums Mitmachen im Mitmachweb. Jeder kann mitmachen oder eben auch nicht – spüren sie es? Wenigstens ein bischen?