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Handelsblatt Interview mit Fredmund Malik – “Es droht eine teuflische Abwärtsspirale”


FREDMUND MALIK IM HANDLESBLATT INTERVIEW
„Es droht eine teuflische Abwärtsspirale“


Warum war das in der Praxis so attraktiv?
Shareholder Value bedeutet: Wir wollen den Aktionär reich machen. Aber das darf nicht Zweck eines Unternehmens sein, obwohl es auch ein Resultat sein kann. Ein Unternehmen anhand von Finanz-Kennziffern zu beurteilen, ist verführerisch, weil es so einfach scheint. Es ist viel einfacher, als beispielsweise über Innovationen und Strategien zu sprechen – was aber entscheidend ist. Finanz-Kennziffern helfen kaum, weil sie nur eine kurzfristige Realität widerspiegeln. Ich sage sogar: Je besser die operativen Zahlen, um so gefährlicher ist das Unternehmen positioniert. Mit dem falschen Denken hat beispielweise der frühere Daimler-Chef Jürgen Schrempp durch den Kauf von Chrysler zweistellige Milliardenbeträge versenkt. Gegenbeispiele sind Ferdinand Piech von VW oder Helmut Maucher von Nestle.

Vorübergehend sollte man auch die meisten Wirtschaftsfakultäten der Unis und Business-Schools schließen und für einen Neustart fragen: Warum habt ihr Wissenschaftler das geduldet und nicht hinterfragt? Wir haben in einer Periode der systematischen Bewusstseins-Verschmutzung gelebt. Die Welt wurde gemacht von Personen, die sich und den Globus nur über die Geld-Dimension wahrnehmen, alle Dinge nur in Geld bewerten.

Ist die aktuelle Krisen-Bekämpfungspolitik gescheitert?
Bis jetzt ja. Man versucht die alte Welt zu retten und gibt dem Alkoholiker immer noch einen neuen Schnaps.
….

Ich bin beeindruckt von der Klarheit und Offenheit der im Interview getroffenen Aussagen.
Jetzt ist ja Herr Malik nicht gerade ein Noname.

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