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Ach bitte – so eine Heuchelscheisse

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Tödliche Schüsse betrunkener Cowboys

Ein Bericht des US-Kongresses enthüllt unglaubliche Details über das Vorgehen der privaten Sicherheitsfirma Blackwater im Irak. Deren Chef Erik Prince bemühte sich in einer Anhörung vor dem Kontrollausschuss, das Image der Firma zu retten – kein Wunder, denn für ihn ist der Krieg ein äußerst lukratives Geschäft.

Die gut bezahlten Mitarbeiter von Blackwater träten im Irak auf „wie die Cowboys“, sie hätten „ihre Finger sehr schnell am Abzug“, zitierte der Ausschuss in seinem Bericht einen Vertreter der US-Armee. Schüsse aus fahrenden Autos heraus auf Iraker, tödliche Salven in Volltrunkenheit, Amok-Fahrten durch Bagdads Straßen, fast 200 Schießereien in zwei Jahren – all das konnten sich die Blackwater-Männer im Irak ohne Strafe erlauben. Mindestens 16 getötete Iraker seit 2005 verzeichnet der Bericht.

Bei dem Geschäft geht es um viel Geld. Seit 2001 erhielt Blackwater Aufträge für mehr als eine Milliarde Dollar von der US-Regierung. Der Demokrat Dennis Kucinich verwies bei der Anhörung auf das Risiko privater Kriegsdienstleister: „Wenn der Krieg privatisiert wird, dann haben private Vertragspartner ein Interesse am Andauern des Krieges: Je länger der Krieg ist, desto mehr Geld verdienen sie.

Was erwarten Sie von Privatpersonen im Kriegsgeschäft?
Humanität – oder darfs dann eher etwas rüder zugehen?
Superschlau ist auch die erschrockene, öffentliche Diskussion in den Staaten:
“Um Gottes Willen da passieren ja schreckliche Dinge im Krieg!”

Das ist so unfassbar jämmerlich.

Ja, im Krieg sterben Menschen.
Ja, Krieg ist für einige Nationen ein Geschäft und wird mit wirtschafltichem Interesse betrachtet.
Ja, die Amerikaner gehören zu den Nationen im Kriegsgeschäft.
Ja, es fühlt sich Scheisse an, wenn der Vorhang fällt und der Dreck auf der Bühne im schrillen Scheinwerferlicht übrig bliebt – da ist nichts glamouröses mehr, auch Moral – Schminke und Weltpolizeigefühle helfen nicht im krellen Licht.

So, ich haben fertig.

Nachbrenner: Wissen Sie was das Beste ist? Sie können diesen Eintrag lesen, sich empören und sich einige moralische Gedanken gönnen und dann …
“Liebling wollen wir heute noch einen schönen Rotwein kaufen gehen?”
… zur Tagesordnung übergehen.

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