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Ein bisschen Aufbruch auf der Leipziger Buchmesse

Ein bisschen Aufbruch

Am Montag veröffentlichte der Verband deutscher Schriftsteller die “Leipziger Erklärung”, ein Plädoyer fĂĽr den Schutz geistigen Eigentums. GĂĽnter Grass hat unterzeichnet, Christa Wolf und GĂĽnter Kunert. Darin heiĂźt es: “Wenn ein Plagiat als preiswĂĽrdig erachtet wird, wenn geistiger Diebstahl und Verfälschungen als Kunst hingenommen werden, demonstriert diese Einstellung eine fahrlässige Akzeptanz von Rechtsverstößen im etablierten Literaturbetrieb.” Die Leipziger Buchmesse ist noch nicht eröffnet, aber schon geht es hoch her.

Denn dieses Bekenntnis zum Urheberrecht kann man zwar grundsätzlich nehmen – in ihren Ausführungen ist die Erklärung allgemein, anonym gehalten – gleichwohl ist offensichtlich, worauf es sich bezieht: auf Helene Hegemanns Buch Axolotl Roadkill, an dem sich in den vergangenen Wochen eine Diskussion ums Plagiat entzündete. Die junge Autorin hatte Teile aus verschiedenen Werken in ihrem Roman verwendet, zunächst ohne Angaben der Quellen.

Mich irritiert vor allem die heftige Diskussion um die junge Autorin. Kann es sein, dass da etablierte, in die Jahre gekommene Autoren versuchen junge Konkurrenz “wegzubeissen”? Ein fader Beigeschmack bei den Damen und Herren Unterschriftengeber bleibt jedenfalls.

Sehr passend finde ich auch den Artikel Die alten Männer und das junge Mädchen Warum das männliche Kulturestablishment auf Helene Hegemann einschlägt.

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